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12.07.2024

Wildkräuterküche mit Wilder Malve

Blätter im Salat, Blüten im Dessert

Wer im Sommer in der Natur spazieren geht, kann am Wegesrand die Wilde Malve entdecken. Ihre lilafarbenen Blüten sind ein Farbtupfer in der Landschaft, aber auch auf dem Teller – etwa in süssen Desserts, als Sirup oder in Salaten. Die Blätter machen Suppen und Saucen schön sämig.

Bereits in der Antike schätzte man die Malve als Wildgemüse. Die jungen Blätter werden vor der Blütezeit gepflückt und bereichern mit ihrem mild-säuerlichen Aroma gemischte Salate und grüne Smoothies. Ältere Blätter schmecken als Gemüsebeilage, in Suppen oder Saucen. Durch die enthaltenen Schleimstoffe werden die Speisen eingedickt.

Die süsslich-aromatischen Blüten sind eine essbare Dekoration für Antipasti, Käseplatten, Obstsalate und Süssspeisen, aber sehen auch in einem Blütensalz hübsch aus.

Für einen Malvenblütensirup werden Wasser und Zucker aufgekocht, bis sich der Zucker gelöst hat. Zitronensäure hinzugeben und die Malvenblüten in der abgekühlten Flüssigkeit zwei Tage ziehen lassen. Nach dem Abseihen kann der farbintensive Sirup für sommerliche Erfrischungsgetränke und Eis verwendet werden. Die grünen, unreifen Früchte werden roh geknabbert oder als falsche Kapern in Essig eingelegt.

Die Wilde Malve (Malva sylvestris) ist häufig am Wegesrand, auf Waldlichtungen und Schuttflächen zu finden. Die bis zu 1.40 Meter hohe Staude hat einen behaarten Stängel und handförmige Blätter, die am Rand gezähnt sind. In den Blattachseln sitzen die rosavioletten Blüten mit dunkleren Nerven. Blütezeit ist von Mai bis September. Die Spaltfrüchte sind scheibenförmig und erinnern an kleine Käselaibe, was der Pflanze den Namen «Käsepappel» beschert hat.

Positive Inhaltsstoffe sind ätherische Öle, Eiweiss, Flavonoide und Gerbstoffe, Eisen, Vitamin C und Kalium. Die Heilpflanze wirkt antibakteriell und wohltuend auf die Schleimhäute, da die enthaltenen Schleimstoffe einen reizlindernden Schutzfilm bilden. Daher wird ein Malventee bei Husten, Halsentzündungen und Magen-Darm-Beschwerden getrunken.

Heike Kreutz / bzfe


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